Neues Forschungsprojekt am LWC „Postdigitale Partizipation“ für Per Ole Uphaus

KomMa engagiert sich seit gut zwei Jahren im Leibniz-WissenschaftsCampus „Postdigitale Partizipation“, nun startet unter dem Titel ‚LocativeNews (Local-N)‘ ein neues Projekt. Dieses untersucht standortbezogene Dienste darauf, wie sie Partizipationsmöglichkeiten im Rahmen postdigitaler Kommunikation unterstützen können. Mit diesem Fokus knüpft es inhaltlich perfekt an vorangegangene Studien des KomMa-Forschungsteams an. Per Ole Uphaus, seit mehreren Jahren Wissenschaftler im KomMa-Team wird das Projekt federführend vorantreiben und sein Promotionsvorhaben damit verbinden. In einer ersten Reaktion sagt Uphaus: „Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, gerade in diesem Bereich weiterforschen zu können, denn hier geht es um Themen, die von besonderem Interesse für die Gesellschaft sind, die nachhaltig wirken und die hochgradig Praxisrelevanz besitzen. Ich bin also sehr gespannt auf meine Zeit am Leibniz-WissenschaftsCampus, der mich auch durch seinen transdisziplinären Ansatz und durch die beeindruckenden Forschungs-Persönlichkeiten, die ihn repräsentieren, überzeugt.“

Seit Anfang 2018 begleitete Uphaus das vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) geförderte Projekt ‚Location-Based Services in der regionalen Medienkommunikation‘. Dort forschte er zu standorterfassenden Diensten und konnte über die daraus resultierenden Möglichkeiten einer Nutzerpartizipation viel Erfahrung sammeln. Uphaus war bereits an der Erstellung verschiedener internationaler Publikationen beteiligt und präsentierte Studien auf internationalen Konferenzen – darunter auf der ‚International Conference on Location Based Services‘ (LBS 2019) in Wien und bei der ‚European Media Management Association‘ (EMMA 2020) – dort mit einem Beitrag, der schließlich als einer von dreien für den Best-Paper-Award nominiert war.

Nach dem Verfassen einer ausgezeichneten, kumulativ angelegten Masterarbeit sowie der Tätigkeit als Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Ostfalia Hochschule im vergangenen Wintersemester ist die Promotion am Leibniz-WissenschaftsCampus „Postdigitale Partizipation“ ein konsequenter Schritt.

Beyond Digital – KomMa prominent vertreten

In den letzten Jahren hat die Digitalisierung maßgeblich die Medienwirtschaft verändert. Heute sind digitale Geschäftsmodelle in nahezu allen Medien beheimatet. Doch was kommt danach? Wir wirken sich z. B. neue Technologieentwicklungen im Bereich KI oder Blockchain aus? Und vor allem: Wo setzt die medienökonomische Forschung jenseits der Debatte um Geschäftsmodelle an? Sind die Entwicklungen so schnell, dass wir kaum noch Zeit haben echte (neue) Theorien zu entwickeln?

Clickbaits. Kommerzialisierung von Kommunikationsprozessen aus heutiger Perspektive

Der von Jörg Müller-Lietzkow herausgegebenen Band der Reihe Medienökonomie steigt gleich mit einem KomMa-Beitrag zur Diskussion ein. Harald Rau beschäftigt sich mit der Kommerzialisierung von Kommunikationsprozessen aus heutiger Perspektive – und widmet sich dabei insbesondere dem Phänomen des “Clickbaiting” aus medienökonomischer Perspektive. Der Band insgesamt sucht Antworten auf die eingangs formulierten Fragen. Die Weiterentwicklung der Medienökonomie als wissenschaftliches Feld wird davon abhängen, ob und wie dies gelingt.

Beyond Digital ist im Nomos-Verlag (Baden-Baden) erschienen und enthält Beiträge von: Harald Rau; Daniela Marzavan & Anke Trommershausen; Henriette Heidbrink; Tassilo Pellegrini & Michael Litschka; Britta M. Gossel, Andreas Will & Julian Windscheid, Christian Zabel, Sven Pagel, Verena Telkmann & Alexander Rossner; Sibylle Kunz, Sven Pagel & Svenja Hagenhoff; Jonas D. Bodenhöfer, Christopher Buschow & Carsten Winter und Jörg Müller-Lietzkow.

KomMa publishes study on the Location Based Services Market in leading LBS journal

Nowadays, it is hard to imagine our everyday life without ‘location-based services’ (LBS) like Google Maps and many others. Whether as smartphone apps with location reference or as navigation systems in cars – LBS accompany us everywhere. So far there is surprisingly little research concerning the market for LBS: Which providers of these services are currently the main players in the market? In which sectors and locations are LBS used? What functions do LBS fulfil (for providers and users)? Which user groups do they address? And finally: Which technologies are used?

Methodology: Quantitative Content Analysis

The KomMa team has been investigating these and other questions in a market exploration study since 2018. Per Ole Uphaus, Björn Beringer and Harald Rau, as well as the two former team members Kristoph Siemens and Annika Ehlers, first examined relevant newsletters specialising in current technologies over a defined period of time and collected information on the location-based services mentioned in them. Subsequently, for all these services, the first ten entries in each case that resulted from a search engine query were examined in more detail using a quantitative content analysis.
With this method, the KomMa team was able to gain completely new insights into the location-based services market. For example, it was shown that the majority of the services examined are primarily designed for advertising and/or so-called ‘analytics’ functions. Another surprising result was that there seems to be a clear trend towards an increased use of indoor LBS, which even seemed to dominate the LBS market during the study period.

Key Findings on the Location Based Services Market

The key findings from this market exploration study, titled ‘Location-based services – the market: success factors and emerging trends from an exploratory approach’ (DOI: 10.1080/17489725.2020.1868587 ), have been published in the Journal of LBS. The Journal of LBS is a world-leading scientific journal in this field, publishing current research results from all areas of location-based research and related technologies. Per Ole Uphaus and Björn Beringer were previously able to meet the journal’s editor Georg Gartner already in 2019 at the 15th International Conference on Location Based Services in Vienna. There, they were able to present their paper ‘Barriers seen by potential local Providers of Applications using Location-Based Services’ (DOI: 10.34726/lbs2019.36 ).

Foto: antoniokhr / istockphoto

Rückschau: Abschluss des EFRE-Projektes „M(e)CS“

Mitten in die erste Welle der Corona-Pandemie fiel Ende Juni 2020 der Abschluss des EFRE-Forschungsprojektes „M(e)CS – Mentoren als Erfolgsfaktor im (e)Carsharing“. Zusammen mit den Kolleg:innen Prof. Dr.-Ing. Thomas M. Cerbe und Dr.-Ing. Sonja Machledt-Michael vom Institut für Verkehrsmanagement der Ostfalia erforschten aus dem KomMa-Team Prof. Dr. Harald Rau, Puyan Ataherian, im ersten Projektjahr Denise Fechner und seit Oktober 2018 Roland Göbbel vermutete Hemmnisse bei der Carsharing-Nutzung und deren mögliche Überwindung durch klassische Kommunikationsmaßnahmen sowie durch persönliche Mentorenkommunikation.

Gemeinsam mit den Projektpartnern BS-CarSharing GmbH (Betreiber von Sheepersharing.com), der Nibelungen-Wohnbau-GmbH, der Lautlos durch Deutschland GmbH und der KOM|DIA GmbH (Digitalisierungsagentur der BS|ENERGY) ging das Forscherteam seit dem Projektstart im September 2017 der Leitfrage nach, wie professionell gestaltete (Mentoren-)Kommunikation dazu beitragen kann, Carsharing als nachhaltige Mobilitätsoption wirtschaftlicher zu gestalten.

Der gewählte Multi-Methoden-Ansatz umfasste

  • eine verkehrliche Analyse der Auslastungs- und Kundendaten von Sheepersharing über den gesamten Projektzeitraum hinweg,
  • eine Mieterbefragung in zwei Wellen von jeweils ca. 330 Mieter:innen der Nibelungen-Wohnbau zu wohnortnahem (e)Carsharing,
  • eine Mitarbeiterbefragung von knapp 190 BS|ENERGY-Angestellten zu arbeitsplatznahem (e)Carsharing,
  • eine Kundenbefragung von ca. 100 aktiven Sheepersharing-Nutzern zu ihrem Carsharing-Nutzungsverhalten,
  • qualitative Einzelinterviews mit 20 Sheepersharing-Bestandskunden,
  • die Entwicklung und Anwendung eines integrierten klassischen Direkt-Kommunikationskonzepts, das sich an potentielle und bestehende Carsharing-Kunden im wohnort- und arbeitsplatznahen Carsharing richtete
  • und, last but not least, die Entwicklung und Anwendung eines Mentorenprogramms für Sheepersharing-Neukunden, das trotz der aufkeimenden Corona-Pandemie von Oktober 2019 bis März 2020 erfolgreich durchgeführt wurde.

Der entstandene Abschlussbericht, der eine Reihe wegweisender Handlungsempfehlungen für die beteiligten Stakeholder – Carsharing-Betreiber, Unternehmen der Wohnungswirtschaft, Kommunen und Arbeitgeber mit carsharingfähigem Fuhrpark – vor dem Hintergrund der sich immer stärker abzeichnenden Mobilitätswende abgibt, kann auf Anfrage gerne beim Forscherteam eingesehen werden. Wissenschaftliche Publikationen der Teilstudien des gesamten Forschungsprojekts befinden sich aktuell in Vorbereitung. Allen beteiligten Forscher:innen und Projektpartner:innen gilt an dieser Stelle nochmals der besondere Dank des KomMa-Teams.

Foto: Good Visuals Only / Nico Serapins

Media Management Matters – KomMa international

Annika Ehlers und Harald Rau berichten im von Ulrike Rohn (Tallin) und Tom Evens (Ghent) herausgegebenen Band über die Erfahrungen im Projekt “Location Based Services in der regionalen Medienkommunikation”. Die Publikation vereint eine Vielzahl bedeutender Forscher:innen zum Medienmanagement aus ganz Europa.

Und so wird der Band vom Verlag in Englisch angekündigt:

“This edited volume explores media management as engaged scholarship, building a bridge between theory and practice and discussing research collaboration between academia, policymakers and the media industry. In addition to advancing the scholarly discipline, it also questions, investigates and discusses the practical value of the research undertaken, showing how media management research can provide actionable, practice-relevant knowledge to decision makers throughout the media industry. The volume is broken into two parts: a section reflecting on the need for collaboration between research and practice, and a section overviewing specific projects that aim to deliver administrative value to stakeholders. The international research projects presented here span topics such as digital transformation, business models in news and digital journalism, media entrepreneurship and start-ups, ad-blocking, location-based services, audiovisual consumption preferences, the sustainability of small television markets, co-located and clustered industries and digital privacy. Incorporating under-used methodological approaches, such as action research and ethnography, Media Management Matters brings suggestions for how scholarship might be promoted outside academia. Simply put, this book aims to demonstrate why media management matters. Featuring an international roster of contributors, this collection is essential reading for scholars and practitioners of media management, business and policy.”

Link zur Publikation: https://www.routledge.com/Media-Management-Matters-Challenges-and-Opportunities-for-Bridging-Theory/Rohn-Evens/p/book/9780367211004

Braunkohlebrachen im ehemaligen Grenzgebiet – ein Fall für die Forschung

Das KomMa-Team konnte sich erfolgreich beim Regionalen Investitionskonzept RIK einbringen. Dabei geht es darum,  mit kreativen Lösungen eine Zukunft für Gebiete zu schaffen, die durch den ehemaligen Abbau von Braunkohle belastet sind. KomMa überzeugte vor allen Dingen mit seinem Ansatz, die Region digital zu durchdringen. Eine Datenbank soll künftig so angelegt sein, dass Informationen kontextbezogen zur Verfügung gestellt werden können. „Digitales Revier“ nennt sich das Ganze – und hat schon ein Medienecho gefunden. Zum Beispiel in der Live-Sendung des Helmstedter Sonntag, der auch berichtete. Jetzt heißt es Daumen drücken, dass das Projekt auch beim Ministerium in Berlin positiv begutachtet wird. Die KomMa-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind optimistisch, dass es klappen kann!

Bild: BGW-photo / Fotocommunity

Alles digital, oder was? KomMa-Beitrag zur “Digitalen Kompetenz“

Der Aufbau von digitaler Kompetenz zählt vermutlich zu den aktuell bedeutsamsten gesellschaftlichen Herausforderungen. Mit dem Reader „Digitale Kompetenz“ gibt eine beeindruckende Zahl von Expert:innen Antworten. Herausgegeben von Mike Friedrichsen und Wulf Wersig und aktuell erschienen im Springer-Gabler-Verlag wird im Buch ein Bogen über die Bereiche Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik gespannt. Harald Rau trägt seine Sichtweise zu digitalen Medien und ihrem Einsatz in der universitären Präsenzlehre bei. Der Titel des Beitrages: “Alles, digital, oder was? Digitale Technologien und Medien – so ist ihr Einsatz in der Präsenzlehre an der Universität sinnvoll. Mike Friedrichsen, Mitherausgeber des Bandes gründet derzeit die „University of Digital Science“ in Berlin (www.uds.berlin), die sich als neues und sich von anderen Angeboten unterscheidendes Bildungsangebot versteht.

KomMa-Beitrag zur Medienmeritorik im Handbuch Medienökonomie erschienen

Im neuen Handbuch Medienökonomie, das die wichtigsten deutschsprachigen Forscher des Gebietes vereint, liefert Harald Rau den Schlüsselbeitrag zur Medienmeritorik mit dem Titel “Medienmeritorik – eine Frage der Präferenzen. Interpretationen zum Bedürfniskontext entscheiden über eine Angebotspolitik von Massenmedien.“ Das Werk erscheint derzeit noch in einem Online-Live-Modus und wird noch im Jahr 2020 auch als Buch ausgeliefert.

In der Medienwirtschaft wird das Thema Meritorik seit vielen Jahren mit besonderer Intensität diskutiert. Meritorik beschreibt dabei die Tatsache, dass es Güter gibt, die wir in der Gesellschaft für wichtig erachten, die aber nicht in einer Weise nachgefragt werden, dass ihr Angebot auf dem Markt auch gesichert ist. In Deutschland könnten sich zum Beispiel kaum so viele Theater- und Opernhäuser halten, wenn sie sich ausschließlich über Eintrittsgelder finanzieren müssten. Und dennoch gibt es viele Menschen, die es für wichtig halten, dass es eine größere Zahl an Opernspielstätten gibt – schließlich würde dies die deutsche Kulturlandschaft auszeichnen. Die große Frage ist: Muss man Medien in der gleichen Kategorie verorten? Den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gäbe es vermutlich nicht, wenn man hier nicht auch mit der Meritorik argumentieren würde. Harald Rau stellt das Meritorik-Konzept aus Sicht der Wissenschaft vom Kopf auf die Füße, indem er nicht mehr länger von Meritorischen Gütern sondern von Meritorischen Bedürfnissen ausgeht. Dies ist nun bis in die Tiefe nachzulesen im wichtigsten Kompendium der deutschsprachigen Medienwirtschaft. Das Handbuch wird von Jan Krone und Tassilo Pellegrini – beide in Österreich beheimatet – herausgegeben und erscheint im wissenschaftlichen Springer-Verlag.

ESF-Projekt “Hochschule ohne Hemmungen” erfolgreich verlängert

Seit zwei Jahren arbeitet das KomMa-Team in Salzgitter an der Audio-Uni. Das Projekt wird über den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert und will allen Bildungshungrigen, die noch keine formalen Voraussetzungen für ein Studium mitbringen eine Brücke bauen. Basis dafür ist eine Reihe von Podcast-Episoden, die derzeit am Campus Salzgitter der Ostfalia entstehen. Die Corona-Krise hat auch dafür gesorgt, dass nicht alle Arbeitspakete des Projektes im Zeitplan abgeschlossen werden konnten. Deshalb darf das KomMa-Team noch bis ins kommende Jahr hinein an und mit den Podcast-Episoden und den dazugehörigen Modulen für das Studium “Onlinemarketing”  arbeiten. Um das Projekt auszuweiten und das Studienangebot insgesamt abzusichern, hat das KomMa-Team auch einen Folgeantrag an den ESF gestellt.

Internationaler Achtungserfolg für KomMa-Team

Auch eine der wichtigsten internationalen Fachgesellschaften im Bereich Medienmanagement in Europa leidet unter der Corona-Pandemie: Die Jahrestagung der European Media Management Association (EMMA) musste dieses Jahr abgesagt werden. Dennoch konnte ein KomMa-Forscherteam einen großen Achtungserfolg erzielen. Von über 30 als sogenannte „Full Paper“ eingereichten Forschungsbeiträgen wurde eine Einreichung des KomMa-Teams als eine der drei besten Paper für den Best-Paper-Award der EMMA nominiert. Es handelt sich dabei um das eingereichte Paper ‚Business Model Innovation in Journalism – how do Local Media Managers Perceive and Recognize Technical Opportunities?’ von Per Ole Uphaus, Björn Beringer und Harald Rau des KomMa-Teams (Projekt Location-Based Services in der regionalen Medienkommunikation) sowie der ehemaligen KomMa-Mitarbeiterin Annika Ehlers, die nun an der Jönköping Business-School promoviert und arbeitet.
Als Ersatz für die Jahrestagung wurden Präsentationen in Form von Online-Sessions gehalten. Am 15. Juni war es an der Zeit für die „Best Papers #emmatalks“, zu denen auch das KomMa-Forscherteam eingeladen wurde. Während dieser Online-Session wurde nach ca. 15-minütigen Präsentationen der drei nominierten Einreichungen sowie zugehörigen Q&As abschließend der Gewinner des EMMA2020 Best-Paper-Awards bekannt gegeben: Der Preis ging an Mathilde Sanders und ihre Co-Autoren Hans van Oosterhout und Vareska van de Vrande der Rotterdam School of Management (Erasmus Universität Rotterdam). Die Autoren des KomMa-Teams gratulieren den Gewinnern zu diesem Erfolg und freuen sich, mit ihrer Einreichung unter den drei besten Papern vertreten zu sein.