Projektlaufzeit:
seit 2015; Planungshorizont 2021
Projektleitung:
Harald Rau
Projektkoordination:
Annika Ehlers, Per Ole Uphaus
Projektpartner:
In diesem Kooperationsprojekt werden die Hochschule Osnabrück, Campus Lingen, und die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Campus Salzgitter, in Zusammenarbeit mit dem Braunschweiger Zeitungsverlag und der Neuen Osnabrücker Zeitung Chancen und Risiken von LBS für die regionale Medienkommunikation, speziell im Raum Niedersachsen, identifizieren.
Methoden:
Literaturrecherche, Delphi-Methode, Branchenanalyse, Usability Testing, Fokusgruppenbefragung
Location Based Services (LBS) – Anwendungen, die durch Lokalisierung Mehrwert für den Nutzer schaffen – haben in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Faktoren wie die rasant steigende Nutzung von mobilen Endgeräten, der stetige Ausbau von Bandbreiten, vielerorts verfügbares WLAN und der Einsatz der Beacon-Technologie, lassen die Chancen für zielgerichtet eingesetzte LBS weiter wachsen.
Angesichts einer international beschleunigten Entwicklung besitzen LBS möglicherweise auch und gerade in der regionalen Medienkommunikation ein enormes Potential – und dieses scheint längst nicht ausgeschöpft. Viele LBS-Anbieter bedienen sich algorithmisierter Dienste wie sie z.B. von Google bereitgestellt werden. Diese zumeist technologiebasierten Anwendungen (Apps) haben ein großes Manko: Es fehlt ein definiertes Merkmal, das sie von den unmittelbaren Angeboten der globalen Playern wie Google, Facebook oder Ebay abgrenzt, sie gegenüber diesen Anbietern heraushebt. Dabei – so sind sich die Projektpartner einig – haben gerade regionale Stakeholder –Medienhäuser wie Handel, Gewerbe, Kultur oder Tourismus – eine Unique Selling Propostion, die auch die natürlichen Monopole von Google nicht so leicht nachbilden können: Sie verfügen über lokal- bzw. regionalspezifisches Wissen sowie über zumeist redaktionell aufbereitete Informationen. Die Bündelung der verschiedenen Kompetenzen kann zu einem strukturierten und qualitativ hochwertigen Gesamtangebot führen, welches auf der einen Seite regionale Strukturen stärkt (wirtschaftlich, kulturell, touristisch) als auch definierbaren Mehrwert für potenzielle Rezipienten schafft.
Mediennutzer – und dies ist für das Untersuchungsobjekt Zeitungsleser nachgewiesen – suchen gezielt Regionalität und lokal relevante Informationen: Rezipienten wünschen lokale Berichte und Nachrichten aus dem „eigenen Ort“, daneben mehr Individualisierung der Informationen sowie nachvollziehbare Nähe zu den Anbietern und Authentizität. Dies alles sind Bedürfnisse, die regionale Medienhäuser im Zusammenspiel mit Einzelhandel und anderen Dienstleistern befriedigen können. Die regionale Zeitung steht außerdem für die Mehrheit der Deutschen laut aktuellen Studien für lokale/regionale Kompetenz und kann daher Garant für ein vertrauensstiftendes Angebot sein.
Ziel des gemeinsamen Projekts ist es, Erfolgsmodelle und Handlungsempfehlungen mit konkreten Erfolgsfaktoren und Bewertungsmethoden für die digitale Transformation regionaler Medienkommunikation aufzustellen. Die beiden Hochschulen wollen durch ihr systematisches, wissenschaftliches Herangehen und auf Basis ihrer exzellenten Kenntnisse in der Diffusions- und Erfolgsfaktorenforschung sowie im Usability Testing valide Daten generieren – und auf diesem Weg auf fundierte Weise Anwendungsgebiete identifizieren.